Rhein-Neckar-Zeitung,
05.09.2005
Heidelberger Lehrer blitzt
in Hessen ab
Innenministerium verhindert
Anstellung
(dpa/rnz) Der wegen seiner
politischen Aktivitäten in Baden-Württemberg abgewiesener Lehramtsanwärter
Michael Csaszkoczy aus Heidelberg darf nun nach Darstellung des
„Solidaritätskomitees gegen Berufsverbot" auch nicht in Hessen
unterrichten. Nach Angaben des Komitees war der Pädagoge im Auswahlverfahren
als bester Kandidat für die Martin-Buber-Schule im südhessischen Heppenheim
ausgewählt worden. Wenige Minuten vor der ersten Lehrerkonferenz am vergangenen
Freitag habe das Schulamt unter Berufung auf eine Intervention des hessischen
Innenministeriums den Schulleiter jedoch angewiesen, den Arbeitsvertrag nicht
zu unterschreiben. Von dem Ministerium in Wiesbaden war am Samstag keine
Stellungnahme zu bekommen.
Verhandlung vor dem
Arbeitsgericht
Dem 35-jährigen
Realschullehrer war 2004 schon in Baden-Württemberg Berufsverbot erteilt
worden. Die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan (CDU)
begründete dies seinerzeit mit der Mitgliedschaft des Pädagogen in der
„Antifaschistischen Initiative Heidelberg". Damit stelle er sich gegen die
freiheitlich-demokratische Grundordnung und befürworte Militanz. Nach Angaben
des „Solidaritätskomitees" wird es vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe
eine Verhandlung über das Berufsverbot des Realschullehrers in
Baden-Württemberg geben.