www.hr-online.de , 03.09.2005
Ministerium soll interveniert haben
Lehramtsbewerber abgewiesen
Wurde der beste ausgewählte Lehramtsbewerber wegen seines politischen Engagements kurzfristig abgewiesen ?
Wegen seiner Mitgliedschaft in einer „antifaschistischen Initiative“ darf ein Lehramtskandidat nun offenbar auch in Hessen nicht unterrichten. Der Mann war zuvor schon in Baden-Württemberg abgewiesen worden.
Der Pädagoge sei im Auswahlverfahren als bester Kandidat für eine Schule im südhessischen Heppenheim ausgewählt worden, berichtete ein „Solidaritärskomitee gegen Berufsverbot“ am Samstag. Unmittelbar vor der ersten Lehrerkonferenz am Freitag habe das Schulamt den Schulleiter angewiesen, den Arbeitsvertrag doch nicht zu unterschreiben. Das Schulamt habe sich dabei auf eine Intervention des hessischen Innenministeriums berufen, hieß es.
Grundgesetzwidrige Aktivitäten ?
Im vergangenen Jahr war bereits eine Bewerbung des Mannes in Baden-Württemberg an seinen politischen Aktivitäten gescheitert. DieStuttgarter Kultusministerin Annette Schavan (CDU) habe die Mitgliedschaft des Pädagogen in der „Antifaschistischen Initiative Heidelberg“ als Engagement gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung und Befürwortung von Militanz gewertet, erklärte das Unterstützerkomitee. Beim Verwaltungsgericht Karlsruhe laufe eine Klage gegen das Berufsverbot.